Allgemeines: Das Gewebe im Laufe der Zeit

Alterungsprozess

Im Laufe des Lebens kommt es zu Veränderungen in der Struktur der Haut und des darunter liegenden Unterhaut-Fettgewebes (=Subkutis).

Jugend

Im Jugendalter ist die Haut elastisch (wie eine Strumpfhose) und passt sich als äussere Hülle den Bewegungen an, ohne Falten zu bilden. Innerhalb der Subkutis werden die Fettzellen durch ein straffes Netzwerk aus Bindegewebe (vergleichbar mit Orangen in einem Netz) zusammengehalten, so dass das Gewebe in Form gehalten wird.

Alter

Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität (wie eine ausgeleierte Stoffhose) und wird dünner, so dass die Muskelaktivität auf der Haut Falten entstehen lässt (Mimikfalten). Innerhalb der Subkutis erschlaffen die Fasern des bindegewebigen Netzwerks und deren Zahl wird geringer, wodurch die Fettgewebskompartimente in Richtung der Schwerkraft absinken. Hierdurch erscheint die Haut hängend, leer und deren Überschuss faltig aufgeworfen (statische Falten). Es entstehen die typischen Alterserscheinungen im Gesicht, am Stamm und an den Extremitäten.

Andere Ursachen

Ganz ähnliche strukturelle Veränderungen wie im Alterungsprozess entstehen nach Gewichtsabnahme wie z.B. nach einer Schwangerschaft oder nach bariatrischer Chirurgie (Magenband, Magenbypass). Der Elastizitätsverlust der Haut wird zudem durch Sonnenlicht und Rauchen beschleunigt.

Therapiemöglichkeiten

Mit mehr oder weniger eingreifenden chirurgischen Massnahmen können diese Gewebeveränderungen aufgehalten oder reversibel gemacht werden. Mimikfalten lassen sich mit Botulinumtoxin reduzieren. Ein Hautüberschuss kann entfernt werden, wobei die Narben durch eine optimierte Schnittführung in versteckte Areale gelegt werden. Abgesunkene Fettgewebsanteile lassen sich chirurgisch umverteilen, Fettgewebsdepots durch selektive Fettabsaugung entfernen und Volumendefizite mittels Fettgewebstransplantation oder Einspritzen von Hyaluronsäure auffüllen. So individuell sich die Gewebeveränderungen zwischen Individuen präsentieren, so individuell sollte auch der Behandlungsplan sein. In allen Fällen steht eine ausführliche Konsultation mit dem behandelnden Arzt am Beginn einer möglichen Behandlung. Es geht darin um eine offene und kritische Diskussion des Patientenwunsches bezüglich Machbarkeit, Erfolgsaussicht und die Erwägung von allfälligen Risiken. Dazu gehört auch die Aufklärung über die zu erwartenden Behandlungskosten und inwieweit diese von Krankenkassen übernommen werden können.