Therapie übermässigen Schwitzens

Eine übermässige Schweissneigung ist für die Betroffenen äusserst unangenehm. Wenn selbst Spezialdeodorants versagen, wird durch Tragen dunkler Kleidung versucht, die permanent vorhandenen Schweissflecken möglichst wenig sichtbar zu machen. Am schlimmsten ist es, wenn sich in Stresssituationen das übermässige Schwitzen noch verstärkt. Die am häufigsten betroffenen und für die Patienten hinsichtlich sozialer Kontakte unangenehmsten Regionen sind die Achseln und die Handflächen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: Das Einspritzen von Botulinumtoxin in die betroffenen Hautareale schwächt die Muskulatur um die Schweissdrüsen, so dass diese vermindert ausgepresst werden und dadurch weniger Schweiss an die Hautoberfläche gelangt. Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 6 und 18 Monaten. In der Achsel besteht mit der sog. Saugkürretage eine weitere Behandlungsoption. Hierbei werden methodisch ähnlich wie bei einer Fettabsaugung die unter der Haut befindlichen Schweissdrüsen abgesaugt. Die Kanüle wird über kleine Einstiche in der Haut eingeführt, die nur kleine kaum sichtbare Narben hinterlassen. Diese Methode hat einen höheren Anspruch, das übermässige Schwitzen dauerhaft zu verbessern. Ein für Frauen angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Achselbehaarung ebenfalls reduziert wird, weil die Schweissdrüsen mit den Haarwurzeln anatomisch assoziiert sind. Wenn keine der beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten eine zufriedenstellende Verbesserung bringt, kann die Durchtrennung der die Schweissdrüsen steuernden Nerven erwogen werden. Dies erfolgt im Rahmen einer Spiegelung der Brusthöhle, da diese Nerven auf beiden Seiten der Wirbelsäule verlaufen. Hierdurch lässt sich das übermässige Schwitzen der Achseln und der Handflächen verbessern. Jede der aufgeführten Methoden hat ihre Vor- und Nachteile. Diese sollten vor der Behandlung im Detail besprochen werden. Eine vollständige Ausschaltung des Schwitzens ist mit keiner Methode möglich, da umliegende Hautareale die Funktionen der Schweissbildung behandelter Areale übernehmen.